Thursday, October 19. 2006
Diözese Linz: Überraschende Aussagen zum Thema Sexualität
Oberösterreichs katholische Haushalte werden eine interessante CD- ROM zugeschickt gekommen:
Überraschendes bringt etwa der Mausklick auf das Kapitel “Sex” zu Tage. Zu lesen ist hier unter anderem “Sex soll Spaß machen” und kein Tabu sein. Zum Thema Verhütung heißt es auf der CD: “Keine Scheu, sprecht darüber, wir leben im 21. Jahrhundert”. Den jungen Leuten wird empfohlen, sich “vorher” Gedanken über das Thema zu machen. “Informiere Dich, was es alles so gibt (Pille, Kondom, Pflaster, Diaphragma,..), was schützt auch vor Geschlechtskrankheiten wie AIDS, was verträgst Du, womit geht es auch Deinem Partner gut”, so der Rat von Jungkatholiken an ihresgleichen. Wenn eine Partnerschaft in die Brüche geht, müsse man das nicht negativ werten. Eine Trennung könne auch ein “Weitergehen in einem natürlichen Prozess” sein. Auch zum toleranteren Umgang mit Homosexuellen wird aufgerufen: “Die Diskriminierung von Menschen auf Grund ihrer gleichgeschlechtlichen Orientierung, kann sich nicht auf christliche Prinzipien berufen”, wird der Linzer Pastoralrat aus dem Jahr 1999 zitiert.
Thursday, October 12. 2006
Die Grünen wurden also verdient Dritte. Kein Grund zur Freude, sondern eine Selbstverständlichkeit!
Morgen beginnen Sie also, die Koalitionsverhandlungen zwischen SPÖ und ÖVP. Ich fürchte mich schon. Ich prophezeihe hiermit dezent weitere Nationalratswahlen innerhalb des nächsten Jahres.
Wie ich darauf komme?
Ganz einfach: Rot-Schwarz kommt nicht zustande, solange keine Köpfe rollen, und jede andere Regierung wird nur eine Übergangslösung sein.
Thursday, October 5. 2006
MUAHAHA!!
( Quelle)
Papst Benedikt XVI. wird in wenigen Tagen die Vorhölle abschaffen.
Ich glaub ich spinne! Nun gut, als Beinahe-Gott kann er das wohl.
Die jahrhundertealte Vorstellung von der Vorhölle war zwar nie formell
Teil der Kirchenlehre, aber bis vor wenigen Jahren in vielen Ländern
Bestandteil des katholischen Religionsunterrichts. Nun macht Benedikt
Schluss mit dem “Warteraum” für die Seelen von ungetauft verstorbenen
Babys.
Das macht mich richtig aggressiv! Ein vernünftiger Mensch kann an
sowas doch nicht glauben!?
Ziel der für Freitag erwarteten öffentlichen Erklärung ist es, die Seelen
von Millionen von Babys in den Entwicklungsländern zu retten.
Pfau. Dafür bekommt er sicher den Friedensnobelpreis.
Übrigens: Weiter in der Vorhölle warten müssen all jene Gerechten, die
vor Christi Geburt starben. Denn der “Limbus patrum” wird nicht
abgeschafft.
Dort befinden sich also um ein Vielfaches mehr an Seelen als in anderen
jenseitigen Gefilden. Schließlich gibt’s den modernen Menschen schon seit
fast 200.000 Jahren, und den Herrn Jesus erst seit etwa 2000.
Aso, ich vergaß, die Welt existiert für diese Sektierer ja erst seit 6000 Jahren oder so, mit den 7 Tagen Schöpfung und Adam & Eva.
Tuesday, October 3. 2006
Na dann schauen wir mal, ob die Grünen nicht doch noch dritte werden, wenn es auch nicht viel an Rot-Schwarz ändern wird. Das BZÖ wird wohl im Parlament bleiben. Normalerweise begrüße ich ja eine Vielfalt von politischen Kräften — das ist eben Demokratie — allerdings nur, wenn diese auch konstruktiv arbeiten. Sicher, ein Zusammenraufen mehrerer verschiedener Gruppierungen mit unterschiedlichen Ansichten wird immer schwierig sein, aber bei BZÖ und FPÖ in einem Parlament wird der Präfix “Zusammen” wohl eher fallengelassen werden.
Ich glaube (und das heißt bekanntlich nichts wissen), dass Rot-Schwarz nur ohne Schüssel und nur unter Aufgabe einiger Forderungen seitens der SPÖ möglich sein wird. Angenommen, die Studiengebühren sollen ersatzlos abgeschafft werden: Welche ÖVP soll das gutheißen und unterstützen? Wie sollen die ohnehin schon chronisch unterfinanzieren Universitäten mit dem daraus entstehenden Budgetloch umgehen? Ach ja, das beseitigen ja die Ersparnisse, die uns wegen des Ausstiegs aus dem Eurofightervertrag zukommen. Welche ÖVP soll diesen Ausstieg gutheißen und unterstützen? Wird das denn überhaupt möglich sein?
Wir haben bis Weihnachten sicher keine Regierung, die alle Wahlversprechen einhalten kann; sofern es sowas überhaupt gibt.
Tuesday, September 26. 2006
Ich hasse es, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in Wien täglich von Simmering nach Döbling fahren zu müssen: In Heiligenstadt oder am Handelskai ist damit quasi Endstation. Es ist unmöglich, vernünftig von dort weiterzukommen. Ich sitze immer wieder regelrecht fest. Täglich vergeude ich bis zu einer halben Stunde Zeit, um auf Bus oder Schnellbahn zu warten.
Es beginnt in der Früh mit der U4: Zwischen Spittelau und Heiligenstadt bleibt sie mitten auf der Strecke bis zu einer Minute lang stehen, nur damit ich die S45 versäume. Dann habe ich die Wahl: Entweder ich warte eine Viertelstunde lang auf die nächste (wobei vor allem im Winter nie sicher ist, ob diese überhaupt kommt), oder ich versuche mich auf eine andere Weise weiter vorzukämpfen. Die einzige Möglichkeit neben einem Taxi wäre der Bus 39A, und der kommt nur mühsam durch den Morgenstau (da waren sicher schon mal 8 Minuten zwischen Heiligenstadt und der nächsten Haltestelle), sodass ich im Endeffekt sogar später in Oberdöbling ankomme wie wenn ich 15 Minuten auf die nächste S45 gewartet hätte.
Strategiewechsel: Ich nehme in der Station Landstraße statt der U4 Richtung Heiligenstadt die Schnellbahn zum Handelskai, wo ich ebenfalls auf die S45 wechseln könnte. Nur versäume ich da ebenfalls regelmäßig den Anschluss und sitze dann wirklich fest, da es nichtmal einen Bus als Alternative gäbe. Ähnlich verhält es sich, wenn ich ohne vorher die U3 zu nehmen schon in der Geiselbergstraße in die Schnellbahn zum Handelskai einsteige.
Beim Heimfahren ist es dann wieder dasselbe: Entweder ich versäume ums Arschverrecken die S45 zurück nach Heiligenstadt, oder den 39A. Dann sitze ich wieder fest, kann eine Viertelstunde auf die nächste S45 warten, und sollte ich doch vorher den Bus nehmen, komme ich später in Heiligenstadt an wie wenn ich 15 Minuten auf die Schnellbahn gewartet hätte.
Und so vergeude ich täglich Zeit beim Warten und Ärgern. Sicher, so habe ich wenigstens Zeit zu lesen, aber entspannend ist das nicht.
Monday, September 25. 2006
- Nahrung
- Wasser
- Wohnung
- Strom
- Fernseher
- Handy
- iPod
Sind diese Grundbedürfnisse erstmal erfüllt, ist alles weitere eine Frage des Wohlstandes.
Thursday, September 21. 2006
(Wozu habe ich ein Weblog? Ich kann Gedanken, die mir durch den Kopf gehen, notieren, ohne sie wie einen Artikel durchdenken zu müssen.)
Wie in zahlreichen Medien zu lesen war, hatte der Papst eine Rede gehalten, in der er ein Zitat aus dem 14. Jahrhundert zum Besten gegeben hatte, in welchem der byzantinische Kaiser Manuel II. meinte, der Islam bringe doch nur Schlechtes. Wie zu erwarten war, erhob sich der islamische Mob und forderte und produzierte christliche Leichen.
Wie auch immer. Ratzinger hat nun seine liebe Not, durch Beschwichtigungen den Aufruhr wieder zu senken. Der Papst am 20. September 2006:
“Meine Intention war eine ganz andere. Ich wollte erklären, dass Religion und Gewalt nicht zusammengehen, aber das[s] Religion und Vernunft es tun”, fügte er hinzu.
Religion und Vernunft sind ein glatter Widerspruch, mein Herr. Das ändert sich auch nicht, wenn Sie noch so oft das Wort “Vernunft” in den Mund nehmen (nämlich 41mal in besagter Rede).
Er hoffe darauf, dass die Aufregung zur Ermutigung eines positiven und selbstkritischen Dialoges führe, sowohl zwischen den Religionen als auch zwischen moderner Vernunft und dem christlichen Glauben.
Zuerst sei hingewiesen, dass Ratzinger hier plötzlich selbst die “moderne Vernunft” dem “christlichen Glauben” gegenüberstellt. Im weiteren ist er äußerst optimistisch und glaubt tatsächlich, dass ein positiver und selbstkritischer Dialog zwischen den Religionen möglich sein könnte.
In einem völlig anderen Artikel, nämlich der Frage, ob man während des Essens trinken soll oder nicht, wird gesagt:
Auch im islamischen Fastenmonat Ramadan, der heuer am 23. September beginnt, wird die Frage des Zeitpunkts und der Menge der Flüssigkeitszufuhr immer wieder virulent. Während dieses Monats ist Gläubigen zwischen Morgendämmerung und Sonnenuntergang nicht nur die Aufnahme von fester und flüssiger Nahrung, sondern auch das Trinken von Wasser untersagt.
Aus der Sicht eines Ernährungsexperten sind solche und vergleichbare Eskapaden niemals als vernünftig zu bezeichnen. Dies zeigt auf, wie sehr das Glauben und eben Nicht-Wissen zu Aberglauben führt, die mit wissenschaftlichen Methoden als nicht haltbar enttarnt werden können. Viele Legenden wie etwa jene des (nicht religiös, aber esoterisch motivierten) Entschlackens sind nur mit Mühe wieder aus den Hirnen der Menschen zu bekommen; bei solchen Hungerphasen - als Kur können diese wohl nicht bezeichnet werden - treten oft Symptome wie übersäuerter Harn auf, die aus abergläubischer Sicht eine Bestätigung des Entschlackens sind, aus wissenschaftlicher Sicht jedoch eine Folge der Torturen, die der Körper während der Hungerphase erleiden muss.
Dies bestätigt immer mehr meine krasse Meinung, dass die Menschen umso anfälliger für Aberglauben sind, je niedriger ihre Bildung ist. Und: Die Religion lehnt sich nur deshalb immer mehr an die Wissenschaft an, weil die Gläubigen wegen der westlichen Aufgeklärtheit verschiedene Dinge einfach nicht länger glauben.
Wednesday, September 20. 2006
Ich finde den Wahlkampf zu den Nationalratswahlen, wie er derzeit in Österreich geführt wird und von der Bevölkerung täglich ertragen werden muss, erbärmlich. Nicht einmal die führenden Parteien ÖVP und SPÖ können überzeugend auftreten, sondern versuchen, vorbei an konkreten Sachthemen, sich gegenseitig schlecht zu machen. Dass sowohl FPÖ als auch BZÖ für eine Regierungsbeteiligung wegen verschiedenster Mängel disqualifiziert sind, darf einen sowieso nicht überraschen.
Wen also werde ich wählen? Ich will einen deutlichen Gegenstandpunkt zu FPÖ und BZÖ einnehmen. Die Frage um die Partei der Führung ist dabei für mich nicht interessant. Viel kritischer für die Situation der Bildung der nächsten Regierung ist der Ausgang des Gerangels in der Mitte. Ich will, dass die Grünen deutlichst Dritte werden und werde daher einen Beitrag in dieser Hinsicht leisten.
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