Tuesday, June 4. 2019Baubericht FoldingAntennas.com Hex-Beam![]() Ich habe zwar angekündigt, den Baufortschritt zu dokumentieren, bin dann aber doch nicht so erpicht darauf gewesen. Eher kann ich also rückblickend und vom Fazit berichten, denn Berichte wie der von diesem OM z.B. sind weitaus detaillierter. Alles in allem lässt sich sagen, dass die Anleitung präzise auf alle Schritte eingeht; es ist hilfreich, alles ein- oder zweimal genau durchzulesen, bevor OM/YL mit dem ersten Arbeitsschritt beginnt. Anfangs musste ich auf die Definition von Begriffen achten, wie: Was ist ein Element (= 2 Strahlerhälften + 2 Abstandsseile + 1 Reflektor), ein Elementhalter (= „Dreizack“ auf den Spreizern), eine Universalklemme (= Verbindung von Drähten und Abstandseilen zu einem Element)? Sehr erfreulich war, dass das Tragrohr schon komplett fertig geliefert wurde, das hätte nochmal Zeit gekostet; das Tragrohr ist ein Koaxialfeeder, bestehend aus einem äußeren Rundrohr und einem inneren Vierkantrohr, die voneinander isoliert sind. Ein Ende aller Strahler ist elektrisch mit dem Außenrohr verbunden, das jeweils andere Ende symmetrisch dazu mit dem Innenrohr, und zwar anhand einer durchs Außenrohr durch führenden Schraube. Der Zusammenbau benötigt seine Zeit, hat aber Spaß gemacht und war ohne besondere Überraschungen. Ich habe dafür inkl. Feinabstimmung allerdings 19(!) Arbeitsstunden benötigt, aufgeteilt auf mehrere Bastelabende bzw. -wochenenden. So ging ich vor:
Entgegen der Anleitung wollte ich die Schrauben nicht mit dem Hammer in die Verbinder der Spreizer hineintreiben, weil ich hierfür zu viel Kraft aufwenden hätte müssen und um das Material gefürchtet habe; die Öffnung war einfach zu eng. Ich habe sie stattdessen anhand einer Sicherungsmutter auf der Gegenseite schraubend hineingezogen. Selbiges dann beim Anbringen der innersten Spreizersegmente am Tragrohr: Das beschriebene „Eindrücken“ der Schrauben war mir schlicht nicht möglich. Das Aufklipsen der Elementhalter auf die Fiberglasspreizer ging mit Hilfe einer Wasserpumpenzange ebenso ohne Kraftausdrücke, äh, -aufwand. TuningBeim Feintuning hat sich gezeigt, dass die großzügigen Drahtreserven („Schwänzchen“ an den Klemmen) tatsächlich benötigt werden, denn die in der Anleitung angegebenen „wirksamen“ Drahtlängen sind mittlerweile zu kurz, da der mitgelieferte Draht offenbar etwas dünner ist als ursprünglich: Die SWR-Minima lagen auf etwas zu hohen Frequenzen. Überhaupt sind die Schwänzchen beim Ausklappen des Beams sehr störend, weil sie mit dem Hauptdraht an der Klemme ein „V“ bilden und sich dort immer sehr leicht andere Drähte oder Seile verhaken. Ich habe alle Elemente (Strahler und Reflektoren) etwas verlängert, indem ich die Drahtreserven ein Stück weit durch die Klemme auf die andere Seite gezogen habe; dadurch musste ich dann auch alle Elemente vom Radius her weiter nach außen schieben. Die Drahtreserven habe ich dann an die Hauptdrähte eng anliegend fixiert, um sie HF-technisch möglichst unwirksam zu machen; das verkürzt wiederum die wirksame Drahtlänge etwas, sodass sich die SWR-Minima wieder leicht anheben. Leider bin ich an meinem QTH neben einem Metallzaun platziert. Habe ich diesen im „Rücken“, ist das SWR-Minimum überall kleiner als 1,2:1, bei 17 m überhaupt 1,04:1. Dankenswerterweise ist dies der Fall, wenn die Antenne nach Westen gerichtet ist. Schaut sie nach Osten, steigt das SWR-Minimum (in 6 m Messhöhe) auf bis zu 1,38:1. Zum Glück nicht so wild. Am Analyzer schön mit anzusehen ist, wie das SWR bei den schmalen Bändern 17 m und 12 m genau in den Bandbereich „hinuntersticht“. Das 10 m-Band ist ja recht breit, aber das SWR auch oberhalb des Minimums noch niedrig genug. EinsatzNach dem Zusammenbau zeigte sich auch diese „klassische“, leichte S-Form in den Spreizern. Ich konnte nicht herausfinden, wo der Zug herkommt, der sie alle im Kreis in die gleiche Richtung biegt. Vor dem Aufbringen der Elemente war alles noch schön gerade. Vermutlich sind die inneren Tragseile etwas zu straff, oder die äußeren zu locker, oder es ist schlicht das unvermeidliche Gewicht der Elemente. Das ist aber eher ein reiner Schönheitsfehler. Der erste große Praxistest erfolgte an unserem Fieldday. Es gab am ersten Tag schöne Bandöffnungen, Südamerika war auf 15 m gut zu erreichen: Brasilien, Puerto Rico und Nicaragua(!), und natürlich auch “stateside”. Völlig ungewohnt war dabei für mich, z.B. den Brasilianer einmal zu rufen und dann auch schon gehört und dran genommen zu werden (100 W, SSB, nahendes Sonnenfleckenminimum)! Mittlerweile habe ich auch schon China, West Malaysia und Pakistan im Log, sogar zur aktuellen DXpedition in Eritrea bin ich auf 17 m durchgedrungen. Das Ding funktioniert also! Wie gerichtet deren Wirkung ist, möchte ich anhand des RBN noch ausprobieren. Aber schon beim Mithören und Drehen ist deutlich, dass quer zur Hauptrichtung das Signal viel schwächer hereinkommt. Zur Sturmfestigkeit lässt sich sagen, dass wir am zweiten Abend heftigen Wind mit bis zu 50 km/h hatten, was die Antenne locker mitgemacht hat, ohne diese optionalen Sturmklammern; möglicherweise ist sie nicht hochgeklappt, weil meine Spreizer minimal nach unten hängen. Ich habe später nur bemerkt, dass sich die Arretierung am Mast beinhahe herausgelöst hätte, hier werde ich bei mehrtägigem Betrieb in Hinkunft fester anziehen und noch eine Sicherungsmutter „nachwerfen“. Hier ein Video vom „Hex(en)tanz“: Das Heikelste an der Konstruktion ist wohl das Ein- und Ausklappen mitsamt aufmontierten Elementen und Tragseilen. Ich achte immer darauf, dass Drähte und Seile, die entlang der Spreizer laufen, auf jener Seite der Spreizer-Verbinder absenken, auf der der Rundkopf der Schrauben liegt, sodass sie später nicht so leicht am anderen, hervorstehenden Ende festhängen. Sehr wichtig ist, dafür zu sorgen, dass die Drähte und Seile nach dem Zusammenklappen beim Abnehmen der Antenne nicht unterhalb des Tragrohrs auf die andere Seite schwenken. Ich erstelle daher zuvor immer mit Kabelbindern drei Bündel, um genau das zu vermeiden. Nach dem regulären Betrieb im Shack löse ich die Spreizer gar nicht und klappe alles wie einen riesigen invertierten Regenschirm nach oben – den Trick habe ich hier gelesen. Um das zu tun, habe ich die Antenne in Bodennähe in einem Sonnenschirmständer. Das ergibt auch nicht so ein Gewirr, geht recht flott, und ich lege das gute Stück in der Garage auf den Boden; beim Tragen halte ich das Ganze möglichst senkrecht, damit es nicht zu sehr schlottert. Hier muss ich allerdings aufpassen, dass Seile und Drähte nicht über die Spitze auf die andere Seite hopsen – hier helfen Kabelbinder an den Spreizern. Der Aufbau erfolgt dann eben in umgekehrter Reihenfolge, im Nu sitzt die „Wäschespinne“ wieder am Mast. Ein netter Kniff: Um auch im Dunkeln ohne Rotor sehen zu können, in welche Richtung die Antenne gerade „blickt“, habe ich mir mit Reflexions-Klebeband einen „Code“ wie im Straßenverkehr (weiß vorne, rot hinten, gelb seitlich) auf die Spreizerspitzen geklebt, was mit Stirnlampe o.ä. gut sichtbar ist. Ich will mir auch noch einen kleinen Kompass auf das Stativ kleben. Da ich auf absehbare Zeit keine Möglichkeit für eine Permanentinstallation habe, wird das wohl die beste Antenne bleiben, die ich je besitzen werde. Ich hoffe, dass sie mir noch viel schönes DX beschert. Als Ausblick werde ich mir für das Winterhalbjahr eine Vertical oder C-Pole-Antenne für 40 m basteln. Momentan brauche ich aber statt weiterer Ausrüstung eher einfach nur die Zeit, um in die Luft zu kommen – das kann man ja leider nicht kaufen. Comments
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Flo OE1FLS on :
Sehr schöner und interessanter detaillierter Bericht, danke! Vy 73, Flo
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