Ich habe mich endlich dazu aufgerafft, eine Amateurfunklizenz zu erwerben. In meiner Jugend war ich CB-Funker und hatte von meinen Eltern sogar eine eigene Antenne auf unserem Hausdach bewilligt bekommen. Da es bei CB aber kaum technische Freiheiten gibt und hier vor allem die formlose lokale Kommunikation im Vordergrund steht, sind meine Interessen nicht zuletzt aufgrund meiner Adoleszenz irgendwann anderweitig abgedriftet.
Nun, ca. 25 Jahre später, bin ich über den Umweg des Themas Nachhaltigkeit bzw. Zivilschutz auf den Amateurfunk aufmerksam geworden: Gereizt hat mich die Idee, angesichts der wachsenden Zerbrechlichkeit unserer Infrastruktur auch in Notlagen wie einem großangelegten Strom- oder Datennetzausfall noch kommunizieren zu können und dabei für meine Nachbarschaft ein Informationsdrehpunkt sein zu können. Not- und Katastrophenfunk sowie Portabelbetrieb sind in der Tat rege betriebene Spielarten, den erstgenannten kommt überdies im Amateurfunkgesetz eine Bedeutung zu.
Zunächst dachte ich, eine solche Lizenz bedeutet vor allem eine rechtliche Komponente, die verlangt, dass man halt als Funker „registriert“ ist. Doch weit gefehlt: Der technische Anspruch ist bemerkenswert, impliziert aber auch entsprechende Möglichkeiten: Als Funkamateur hat man sowohl das technische Wissen als auch die offizielle Genehmigung, selbstgebaute und modifizierte Funkgeräte in Betrieb zu nehmen, was im Fall von Kurzwellenbetrieb auch weltumspannende Kommunikation ermöglicht – und das alles ohne externe Infrastruktur. Das sind beachtliche Freiheiten! Der Amateurfunk ist ein internationaler Funkdienst, parallel etwa zum See- oder Flugfunkdienst, mit zugewiesenen Frequenzbereichen und einem dediziert technisch-experimentellen Charakter. Das „Amateur“ in der Bezeichnung klingt zunächst abwertend, doch bedeutet dieser Begriff schlicht die Abwesenheit kommerzieller Interessen, und angesichts der genannten Eigenschaften sind Funkamateure offensichtlich alles andere als „unqualifiziert“. Ich würde diesen Charakter durchaus z.B. mit freiwilligen Hilfskräften vergleichen – das ist auch nicht einfach „nur ein Hobby“, wenngleich der Amateurfunkdienst nicht vordergründig im öffentlichen Interesse liegt; allerdings wird er sehr wohl von Behörden als Backup-Kommunikationsdienst angesehen, weil die eigene Kommunikation immer anfälliger wird („hochdigitaler“ Betrieb in kommerziellen Netzen ohne Notstromversorgung). Übrigens gibt es für einen Funkamateur einen Rechtsanspruch auf ungestörten Funkbetrieb. Einen solchen gibt es nicht für Konsumelektronik wie WLAN odgl.
Das macht für mich eine solche Lizenz sehr erstrebenswert und gibt mir einen guten Ausgleich zu meinen bisher sehr theorielastigen und von Hochtechnologie abhängigen Fertigkeiten. (Radiotechnologie reiht sich zwar nicht gerade zwischen Hammer und Dampfmaschine ein, ist aber auch schon einige Jahrzehnte alt.) Wegen des erwähnten Anspruchs habe ich die Lizenzierung eine Weile vor mich hergeschoben, doch nun habe ich mein Rufzeichen, OE3SPR. Gerade in der Anfangszeit gibt es da für mich nun viel abzugrasen. Ich habe vor, die gebräuchlichen Bänder von zumindest 80 m-Kurzwelle bis 70 cm-Mikrowelle mit den unterschiedlichen Betriebsarten von breit- bis schmalbandig auszuprobieren, insbesondere auch portabel. Es gibt hier weiters geradezu den „Sport“ QRP, mit möglichst wenig Leistung möglichst weit zu kommen – wie im richtigen Leben, hi! Auch bei der ISS möchte ich mal anklopfen – dazu genügt offenbar bereits eine „Handgurke“ mit einer handlichen Richtantenne. Selbstbau möchte ich ebenfalls aktiv betreiben.
„CQ CQ CQ, this is Oscar Echo T(h)ree Sierra Papa Romeo, Oscar Echo T(h)ree Sierra Papa Romeo.“ Übrigens, QRV ist eine Q-Gruppe und bedeutet empfangsbereit.
In dem Sinne: QRZ.
(This time in English, as there isn’t that much mechanical vocabulary involved that I was too lazy to look up in the dictionary, as was the case with my report about building the folding hex-beam. ) Considering my root motivations that made me in
Tracked: Sep 27, 14:15