Stativ-Tüftelei
Mein Stativ für meinen 10 m Alu-Teleskopmast hat auf mich anfangs ja leider etwas wackelig gewirkt: Die Unterschenkel werden bei SpiderBeam nicht so effektiv wie etwa die WiMo-Stativfüße mit Schellen festgeklemmt, sondern nur mit einer Schraube arretiert, die senkrecht auf die Oberfläche quetscht – und zwar nur mit dem blanken Ende der Schraube, ohne besonderen „Klemmfuß“. Die Idee, Bohrungen vorzunehmen, damit die Schraube etwas in das Unterschenkelrohr hinein versenkt werden kann, war offenbar genau richtig: Anhand einer 7,5 mm-Bohrung lässt sich die M8-Schraube gerade so weit in das Rohr versenken, dass es sowohl weder hinein noch hinaus rutschen kann als auch sehr gut festgeklemmt wird. Dadurch konnte ich auch die Unterschenkel recht weit ausfahren – das Stativ ist nun 94 cm hoch.
Die Idee der Stativbeschwerung, die ich von einem OM aufgegriffen habe, um eine Mastabspannung umgehen zu können, habe ich gleich mit der Möglichkeit zum Montieren eines Rotors auf Streben an den Stativfüßen verknüpft, wie sie SpiderBeam selbst anbietet: Ich habe mir aus dem Baumarkt zwei Alustreben mit Maßen 20×6×2000 mm besorgt und in der Mitte getrennt. Sie werden an den Stativfüßen angeschraubt und treffen sich etwa rautenförmig beim Mastfuß. Gemäß Manual des geplanten Rotors (Yaesu G-450C) sitzen die vier Befestigungspunkte an den Ecken eines Quadrats mit 84 mm Seitenlänge.
Die Streben beim Mastfuß jetzt schon so zu verschrauben, kommt der Stabilisierung auf weitere Weise zu Gute: Die Füße haben durch die weitere Verspreizung nun kaum noch Bewegungsspielraum, und zusätzlich wird das Gewicht von Mast und Antenne auf das Stativ mit übertragen – denn wenn sich der Mast frei drehen soll, steht das Stativ ansonsten nur für sich alleine da.
Die Alustreben am Boden sind also je 1 m lang. Gemäß Pythagoras projiziert sich ein 125 cm langes Stativbein, das im Winkel von 45 ° steht, mit einer Länge von 88,4 cm auf die Grundfläche. Ein paar Zentimeter mehr in die Mitte gerückt, damit sich eine schöne Raute für den Rotor bildet, und schon bleiben außerhalb des Stativfußes nur mehr ca. 5 cm von den Streben übrig. Genau die habe ich aber noch genutzt, um die vier Gehwegplatten lieber außerhalb statt innerhalb der Stativfläche zu platzieren – die Gewichtsverteilung kommt wiederum der Standfestigkeit zu Gute. Ich habe mit mir gerungen und mich dann doch für die kleineren 40×40×5 cm Gehwegplatten à ca. 17 kg entschieden.
Mast-Tüftelei
Ursprünglich hat mich auch das mühsame Ausfahren des Mastes beschäftigt. Nach etwas Herumprobieren wurde mir klar, dass bei eingefahrenem Zustand eine Schelle nicht nur das nächste, sondern auch das übernächste Mastsegment etwas festklemmt! Sobald man also auch die Schelle darunter etwas lockert, lässt sich das Segment ohne große Reibung ausfahren. Warum steht sowas nicht in der Anleitung, die überdies dem Mast gar nicht beiliegt?
Mich hat etwas irritiert, dass die Endmarkierung des dünnsten Segments (30 mm Außendurchmesser) nur noch 6 cm Einklemmlänge übrig lässt, also nur den doppelten Außendurchmesser. Ich habe kurzerhand alle Rohre einmal entnommen und nachgemessen, wo die Endmarkierungen platziert sind: Es ist bei allen der doppelte Außendurchmesser, beim vorletzten (65 mm breiten) Segment also 13 cm Einklemmlänge. Das ist dann eigentlich eh okay – ich hatte anfangs befürchtet, wenn ich mit einem bisschen zu heftigen Ruck ausziehe, plötzlich versehentlich das ganze Segment herauszuziehen und somit einen „Super-QAU“ zu verursachen. (QAU = “I am about to jettison fuel”. ) Das ist umso kritischer, je weiter der Mast schon hochgeschoben ist, doch wachsen diese Endmarkerungen eh im richtigen Maße mit. Akribisch habe ich mir berechnet, dass der Mast dann 9,9 m hoch ist, wenn man genau bis zu den Endmarkierungen auszieht. Hält man den anderswo empfohlenen dreifachen Rohrdurchmesser als Einklemmlänge ein, ist er nur mehr 9,5 m hoch, aber umso stabiler. Ich habe mir zusätzliche Markierungen dafür gemacht, auch um eine „Ankündigung“ der Endmarkierung zu sehen. Prinzipiell werde ich den Mast nur mit rutschfesten Arbeitshandschuhen handhaben.
Eigentlich wollte ich noch die M10 Innensechskant-Schrauben an den Schellen durch Knebelschrauben (nicht Klemmhebel und nicht Sternschrauben) ersetzen, was die Bedienung erleichtern sowie beschleunigen soll. Da diese aber weder leicht noch günstig zu besorgen sind, werde ich mir mit einem einfachen T-Griff als Werkzeug behelfen.
Koax-Tüftelei
Hier habe ich nur die Entscheidung getroffen, das 25 m Koax zu einem reinen Fieldday-Kabel zu deklarieren und nochmal 15 m zu besorgen. Ich werde davon nämlich immer nur ein paar Zentimeter durch die erwähnte Öffnung ins Shack führen und dort an ein anderes Kabel anstecken, das fix am Rig steckt; ja, diese Verbindung erzeugt zusätzliche Dämpfung. Ich muss dann jedenfalls immer nur mehr 15 m Kabel handhaben und werde es wie geplant nur wie ein Kletterseil aufnehmen, nicht einrollen, was einiges an Zeit sparen sollte.
Tu du
Wenn ich Stativ und Mast wie beschrieben aufbaue und ordentlich gegen den Mast drücke, überzeugt mich die Gegenkraft, dass das Ganze auch einen moderaten Wind aushält – der Mast darf sich halt nicht zu sehr biegen, weil sich die Segmente verziehen könnten und er evtl. nicht mehr eingefahren werden kann. Ich will aber ohnehin nicht bei stärkerem Wind aufbauen, zumindest nicht ohne Abspannungen zu verwenden.
Noch im März will ich den Folding-Hexbeam besorgen, damit ich ihn an unserem Fieldday Ende April verwenden kann, an dem ich erstmals teilnehme. Den Zusammenbau werde ich dokumentieren.