Der Tag beginnt wolkig und windig. Wir fahren eine „8er-Schleife“ durch die Connemara, vorbei an regnerisch-trüben Bergen und Seen, die eine richtig keltische Szenerie ergeben. Wir erreichen die Kylemore Abbey. Dort wird es wieder sonniger, bleibt aber kühl. Der Eintrittspreis ist gesalzen. Wir besichtigen auch die gotische Kirche und den prachtvollen viktorianischen Garten.
Nachdem wir in Clifden einen kleinen Snack zu uns genommen haben, fahren wir ein Stück auf der Sky Road, wo sich immer wieder atemberaubende Panoramen vor uns ausbreiten. Als wir wieder in Galway ankommen, haben wir etwa 200 km zurückgelegt. Nach einer kurzen Rast gehen wir zu einem Mexikaner Abendessen, und danach in ein Pub, wo sich offenbar die in die Stadt zurückkehrenden Studenten treffen, da morgen ja wieder eine Arbeitswoche beginnt.
Hinterher wagen wir uns noch in ein anderes Pub, und wir stellen fest, dass wir unter lauter Einheimischen sind. Wir setzen uns an die Bar und lernen das „echte Leben“ kennen: Eine Familie sitzt beisammen, die sichtlich trauert. Der Pub-Besitzer spricht uns später an und erklärt uns, dass der Sohn einer der Frauen am Vortag verstorben sei. Ein alter Mann mit weißem Haar und Kappe sitzt an einem anderen Tisch im Kreis seiner Freunde und beginnt wehmütig zu singen, einfach so, und man hört ihm zu. Da wir an der Bar sitzen, dürfen wir das eine oder andere Getränk weiterreichen. Bei einem Irrtum wird im Endeffekt ein Pint Guinness zu viel ausgeschenkt, auf das Doris von einem Fremden schließlich eingeladen wird. Wir bleiben bis zur Sperrstunde. Das war eines der Highlights in Irland. Eigentlich sollten alle Touristen eine Art „Originalitätserhaltungssteuer“ zahlen.