Es herrscht wolkiges und windiges Wetter – „endlich“! Wir brechen auf Richtung Galway. Highlight des Tages sind die Cliffs of Moher. Leider hat der touristische Ansturm der letzten Jahre ein paar Maßnahmen notwendig gemacht: Die Klippen sind mit einer 1 Meter hohen Mauer aus Steinplatten abgeriegelt worden, damit niemand mehr zu nahe an den Rand gehen kann. Wer es dennoch wagen will, wird sofort vom Aufseher zurückgepfiffen. Überhaupt ist das Areal eine einzige Baustelle, damit die Besucher in Hinkunft auf vorgegebenen Pfaden bleiben und bequeme Treppen steigen können – der Weg zum O’Briens Tower ist deshalb derzeit gesperrt. Linkerseits ist ein großer Teil nun Privatbesitz und nicht mehr begehbar. Zu allem Überfluss wird hier auch noch ein teilweise unterirdisch liegendes Besucherzentrum gebaut – alles in allem schwerwiegende Eingriffe in die Natur und eine Verstümmelung der ursprünglichen Erscheinungsform, die niemand mehr zu Gesicht bekommen wird.
Ich kaufe mir im Cliffs-Shop eine Box mit 3 CDs voll irischer Pub-Klassiker. Der graue Himmel und die Musik im Auto ergeben ein so richtig irisches Feeling. Während der Fahrt nach Galway sehen wir ein paar Ruinen und die Burren, ein Gebiet mit faszinierenden Steinformen. Wir kommen schon um halb drei nachmittags bei unserer Landlady Joan an – sie hat ebenfalls „zwei Augen“. Das Zimmer im „The Periwinkle“ ist leider etwas teurer als die vorigen, und deswegen aber nicht besser. Immerhin liegt es nahe am Stadtzentrum. Aber warten wir mal das Frühstück ab, wir haben uns nämlich Lachs bestellt.
Wir schreiben endlich die Ansichtskarten fertig, danach spazieren wir in die Stadt. Es herrscht ein ganz schöner Trubel, schließlich ist ja Samstag. Ich brauche wieder ein T-Shirt. Nach dem Schoppen essen wir ein Shepherd’s Pie in einem Restaurant und bringen dann die Sachen ins B&B zurück. Es hat zu regnen begonnen, wobei es sich eher um „nassen Nebel“ handelt, vergleichbar mit den Tröpfchen brechender Wellen. Wir gehen nochmal weg mit Ziel Pub, doch mir ist der Shepherd’s Pie nicht sonderlich bekommen, weshalb es heute statt Saturday-Night-Action doch nur TV am Zimmer gibt.